Flucht in die Freiheit - Raus aus der DDR: 1966 und 1989

30 Jahre Mauerfall und damit der Anfang vom Ende der DDR-Diktatur – dies wurde im November 2019 nicht nur in ganz Deutschland gefeiert, bei uns am HBG haben am 7.11.2019 zwei Zeitzeugen von ihren Fluchtversuchen aus der Diktatur erzählt. Natürlich kann jeder etwas über diese Zeit erzählen, 30 Jahre ist schließlich keine so lange Zeit. Selbst meine Eltern können sich noch gut daran erinnern. Aber die Zeitzeugenberichte von unserem Direktor Herrn Last und Herrn Schwerk waren fesselnd und spannend, weil beide viele Dinge über die DDR berichten konnten, die wir noch nicht wussten und über ihre nicht ungefährliche Flucht erzählten, wobei eine erfolgreich verlief und die andere leider scheiterte.

Unsere Mitschüler Malte Wilke und Alexej Volz informierten die gesamte Oberstufe zu Beginn der Veranstaltung über die historischen Hintergründe von DDR und Mauerbau. Nach dem Zweiten Weltkrieg entstanden 1949 ein west- (Bundesrepublik) und ein ostdeutscher (DDR) Staat. In Berlin wurde 1961 die Mauer errichtet, die die Trennung zwischen Westen und Osten manifestierte und jedem der dort lebte, die Trennung täglich vor Augen hielt.

Im anschließenden Interview mit den beiden Zeitzeugen Herrn Schwerk und Herrn Last wurde deutlich, dass die Einengung und die Unfreiheit eigene Entscheidungen treffen zu können, ihnen erst als junge Erwachsene bewusst wurde und sie die DDR mehr und mehr als Unrechtsstaat empfanden. Somit wuchs bei beiden der Entschluss, die DDR zu verlassen. Der Wunsch und der Gedanke an ein Leben in Freiheit war stärker als der Gedanke, sein Leben bei der Flucht verlieren zu können. Herr Last versuchte im Jahr 1989 seine Flucht direkt nach dem Abitur über Ungarn und scheiterte zweimal. Herr Schwerk durfte nach dem Abitur nicht studieren, er musste erst eine Lehre absolvieren und den Militärdienst ableisten. Danach wagte er 1966 den riskanten Weg der Flucht und schaffte es in die BRD. Er flüchtete nachts aus einer leeren S-Bahn, die an der Westberliner Grenze entlang fuhr, indem er die Notbremse zog und über die Grenzanlagen kletterte. Als Sportturner konnte er neben den Zäunen auch einen unerwarteten vier Meter tiefen S-Bahn-Graben überwinden und kam in Westberlin an. Den Entschluss die DDR zu verlassen hat er nie bereut. Ein Leben in Freiheit ohne Repressalien ist für ihn nach wie vor das Wichtigste und dies konnte er sehr eindrucksvoll den Schülern vermitteln.

Heute noch ist der Tag des Mauerfalls sowohl für Herrn Schwerk als auch für Herrn Last einer der unvergesslichsten Tage ihres Lebens und steht symbolisch für den Sieg der Freiheit. Menschen wie Herr Last und Herr Schwerk haben ihr Leben riskiert, ihre Familien verlassen, ohne zu wissen, ob sie sie jemals wieder sehen, um für ihre Freiheit zu kämpfen. Wir können heute unsere Meinung äußern, dürfen reisen wohin wir wollen, können studieren nach unserer eigenen Entscheidung. Man kann sich heute gar nicht mehr vorstellen, wie es ist, wenn man diese Möglichkeiten nicht hat. Durch die Zeitzeugenberichte wurde den Schülerinnen und Schülern der EF, Q1 und Q2 viel verständlicher, was es hieß, ein Leben in der DDR-Diktatur zu führen.

Luisa Reichenbächer, Q2

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